Capri – Traum­in­sel im Mittelmeer

Seit den Zei­ten von August Kopisch, dem Ent­de­cker der Blau­en Grot­te Mit­te des 19. Jahr­hun­derts, fan­den auf Capri immer wie­der vor allem Deut­sche eine zwei­te Hei­mat im Süden und mach­ten die Insel im Golf von Nea­pel zu einer Stät­te der Gelehr­sam­keit, der künst­le­ri­schen Krea­ti­vi­tät und Gesel­lig­keit. Als geo­lo­gi­sche Fort­set­zung der Land­zun­ge von Sor­rent, ist Capri mit sei­nen schrof­fen Kalk­stein­küs­ten, dem mäch­ti­gen Mon­te-Sola­ro-Mas­siv im obe­ren Teil der Insel und der abwechs­lungs­rei­chen Topo­gra­phie und Vege­ta­ti­on von ganz ande­rem Cha­rak­ter als die Vul­kan­in­sel Ischia im Golf von Nea­pel mit ihren Ther­mal­quel­len und gro­ßen Sand­strän­den. Capri ist klei­ner, reiz­vol­ler, eigen­wil­li­ger, sper­ri­ger, teu­rer, ego­zen­tri­scher, manch­mal bun­ter, oft auch ver­schwie­ge­ner und vor allem male­ri­scher als die grö­ße­re Nach­ba­rin. Bis auf Goe­the waren fast alle gro­ßen oder splee­ni­gen Geis­ter und Künst­ler des 19. und 20. Jahr­hun­derts auf der Insel, die nach dem 2. Welt­krieg zu unge­ahn­ter Ele­ganz auf­stieg und in den letz­ten zwan­zig Jah­ren einen erneu­ten Umwand­lungs­pro­zess durch­lebt. Der Vor­trag will mehr zei­gen als nur die bekann­ten Moti­ve der Faragli­o­ni, der Piaz­zet­ta und der Blau­en Grot­te, son­dern geht abseits der ein­ge­tre­te­nen Rou­ten zu atem­be­rau­bend schö­nen Aus­sichts­punk­ten, Vil­len und Gär­ten zu ver­schie­de­nen Jah­res­zei­ten. Wer kennt schon  die Venerabi­le Mad­re Ser­a­fi­na di Dio oder Graf Jac­ques d’Adelswärd-Fersen? Wo wohnt heu­te Fami­lie Todd oder wie sieht ein typisch capre­si­sches Haus aus?